Ein Maulkorb für Hunde soll verhindern, dass dieser beißt. Er besteht aus einem Geflecht, festem Gewebe oder Metall und deckt Bellos Schnauze ab. Er sollte dabei dem Tier weiterhin ermöglichen zu atmen, zu hecheln und zu trinken. Es gibt noch andere Gründe, warum eine Fellnase einen Maulkorb tragen sollte. Bei einigen Hunden, den sogenannten Listenhunden, ist das Maulkorbtragen sogar Pflicht. Jedoch sind hier die Regeln von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Österreich entscheiden die Gemeinden selbst über Maulkorb- und Leinenpflicht. In der Schweiz wird es von Städten und Kantonen bestimmt. Beißkörbe sind in verschiedenen Größen erhältlich. Wir haben in diesem Beitrag die relevanten Informationen über das Thema Maulkorb Hund für Dich zusammentragen.
Warum sollte ein Hund einen Maulkorb tragen?
Ein Hund sollte in den folgenden Situationen einen Bissschutz tragen:
1. Gesetzliche Verordnung: Bestimmte Hunderassen, die sogenannten Listenhunde, müssen per Gesetz einen Maulkorb tragen. Die Vorschriften darüber sind von Bundesland zu Bundesland und in Bayern sogar von Gemeinde zu Gemeine unterschiedlich. Daher sollten die genauen Bestimmungen bei der jeweiligen Gemeinde nachgefragt werden.
2. In öffentlichen Verkehrsmitteln: Hunde müssen in öffentlichen Verkehrsmitteln Maulkörbe tragen.
3. Beim Tierarzt: Wenn ein Tier einer schmerzhaften Behandlung unterzogen werden muss, ist es empfehlenswert, ihm einen Bissschutz anzulegen. Manche Hunde neigen zum Beißen oder Schnappen, wenn Ihnen Schmerzen zugefügt werden.
4. In öffentlichen Parks zum Schutz von Menschen und anderen Hunden.
5. Als Schutz gegen das Fressen von Giftködern.
Vorteile und Nachteile eines Maulkorbs für Hunde
Allein schon der Name hat einen schlechten Ruf und lässt auf aggressive und bissige Hunde schließen. Es ist jedoch so, dass das Maulkorbtragen durchaus auch Vorteile und nicht nur Nachteile für den Hund hat, wie wir Dir hier zeigen:
Vorteile:
Ein Bissschutz kann in schwierigen Situationen ein gutes Hilfsmittel sein, auch bei Hunden die nicht zu den Listenhunden zählen. Solche Situationen werden entschärft, wenn die Hunde nicht beißen können.
Viele Hunderassen sind dauerhaft auf der Nahrungssuche. Ein Maulkorb für Hunde kann dieses Fressverhalten unter Kontrolle bringen. Außerdem schützt er den Hund auf öffentlichen Wegen vor Giftködern.
Nachteile:
Die Kommunikation mit anderen Hunden wird eingeschränkt, da der Hund nicht bellen kann und seine Mimik gestört wird.
Der Maulkorb nimmt dem Hund die Möglichkeit zur Selbstverteidigung.
Gesetzliche Richtlinien
Innerhalb von Deutschland gibt es keine einheitlichen Regelungen für das Tragen von Maulkörben bei Hunden. Diese Entscheidung obliegt den Ländern und den einzelnen Gemeinden. Die Bundesländer haben jedoch eine gemeinsame Grundlage geschaffen, die sich nur in wenigen Punkten unterscheidet. Laut diesem Gesetz sind vor allem sogenannte Listenhunde von der Maulkorbpflicht betroffen. Bei ihnen wird ein starker Hang zur Aggressivität und Gefährlichkeit vorausgesetzt. Die Liste kann in den einzelnen Bundesländern variieren. Die folgenden Rassen sind in dieser Liste enthalten:
- American Staffordshire Terrier
- American Pitbull Terrier
- Bullterrier
- Staffordshire Bullterrier
- Rottweiler
- Tosa Inu
In einigen Gemeinden müssen auch Nicht-Listenhunde auf Festen und in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Bissschutz tragen. Über die genauen Vorschriften kannst Du Dich bei der zuständigen Gemeinde erkundigen.
Maulkorbpflicht nach Bundesländern
Im folgenden Überblick sind die Richtlinien zur Maulkorbpflicht in den einzelnen Bundesländern grob zusammengefasst:
- In Niedersachsen, Schleswig-Holstein und in Thüringen werden Hunde nur anhand ihres Verhaltens als gefährlich eingestuft.
- In den anderen 12 Bundesländers werden sogenannte „Rasselisten“ geführt, in denen Hunderassen gelistet sind, die als gefährlich erachtet werden. Wer an der Haltung eines auf der Liste aufgeführten Hundes interessiert ist, muss eine Genehmigung dafür erlangen.
- Diese Genehmigung ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden.
- Für diese Hunde gelten in fast jedem Bundesland eine generelle Leinen- und Maulkorbpflicht.
- In Nordrhein-Westfalen gibt es für Hunde ab einer bestimmten Größe eine Leinenpflicht.
- In Bayern bestimmen die Gemeinden diese Vorschriften.
- In Berlin, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Thüringen und Nordrhen-Westfalen gilt die Maulkorbpflicht erst ab einem bestimmten Alter des als gefährlich eingestuften Hundes.
- Die Liste der gefährlichen Rassen ist in Hessen mit elf Rassen am umfangreichsten. Am kürzesten ist sie mit drei gelisteten Rassen in Berlin, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Saarland.
- Die beiden Hunderassen American Staffordshire Terrier und Pitbull Terrier befinden sich auf jeder der „Rasselisten“.
Varianten von Maulkörben
Beim Hundezubehör gibt es verschiedenen Arten von Maulkörben. Diese differenzieren sich hauptsächlich aufgrund ihres Materials. Wir unterscheiden hierbei:
Nylonmaulkorb
Diese Variante ist besonders leicht, allerdings kann der Hund aufgrund der Verarbeitung und des Materials nicht normal trinken oder hecheln. Nur für kurzweilige Anwendung empfohlen.
Schleifenmaulkorb/Ledermaulkorb
Die spezielle Verarbeitung bietet dem Hund die Möglichkeit normal zu atmen. Allerdings kann der Hund damit nicht trinken und sollte diese Variante nicht zu lange tragen.
Plastikmaulkorb
Er ist eine gute Lösung für kleine Rassen. Er vereint alle positiven Aspekte von Maulkörben, ist aber für größere Hunderassen nicht stabil genug.
Gittermaulkorb aus Metall
Er bringt bis auf einen Nachteil alle notwendigen Vorteile mit sich. Der Hund kann uneingeschränkt trinken, normal atmen und das Hecheln wird nicht eingeschränkt, so dass der Hund an heißen Tagen seine Temperatur regulieren kann.
Nachteilig ist das Gewicht des Gittermaulkorbs, deswegen nur für entsprechend große Hunde geeignet.
Zusammenfassend sei gesagt dass der Maulkorb ...
...deinen Hund nicht beim Trinken hindert.
...die Atmung Deines Hundes nicht einschränkt,
...die Schnauze Deines Hundes nicht einquetscht,
...nicht zu schwer für Deinen Hund ist.
Warum Du Deinen Hund an einen Malkorb gewöhnen solltest
Wenn Dein Hund nicht an das Tragen von Maulkörben gewöhnt ist, wird sich der Stress für das Tier dadurch vergrößern und die gewünschte Wirkung verfehlen. Daher empfiehlt es sich, den Wauwau frühzeitig mit dem Maulkorb vertraut zu machen und ihn langsam daran zu gewöhnen.
Auch wenn an Deinem Wohnort zurzeit keine Maulkorbpflicht besteht, kann sich das in Zukunft ändern. Außerdem kann es sein, dass Du mit dem Tier in ein Bundesland oder ins Ausland reist, wo eine solche Pflicht herrscht. Daher ist es immer empfehlenswert, den Hund an das Maulkorbtragen frühzeitig zu gewöhnen, damit in einer entsprechenden Situation kein zusätzlicher Stress für den besten Freund entsteht.
Wie Du Deinen Hund an den Maulkorb gewöhnst
Zur Gewöhnung sollte sich der Hund mit dem Maulkorb vertraut machen. Er sollte ihn ausgiebig beschnuppern und sich daran gewöhnen, diesen in der Nähe zu haben. Es kann fürs kennenlernen nützlich sein, Leckerlies hinein zu legen. So lernt der Hund, sein Maul rein zu stecken. So verbindet er damit eine angenehme Erfahrung. Die Gewöhnung braucht vor allem Zeit und Geduld. Nach einigen Tagen wird Dein Tier keine Hemmungen mehr haben, seine Schnauze in den Korb zu stecken. Dann kannst Du beginnen, den Bissschutz anzulegen und zu verschließen. Wenn Dein Hund keine Probleme damit hat, lass den Korb für fünf Minuten dran. Dann nimmst Du ihn ab und belohnst Deinen Hund mit einem Leckerli. Wiederhole diesen Schritt mehrmals am Tag und verlängere die Tragezeit allmählich. Vergiss nie, Deinen Hund beim Abnehmen des Korbes zu belohnen, damit die Erfahrung für ihn immer angenehm ist. Wenn das Tier sich mit dem Maulkorbtragen angefreundet hat und keine Probleme mehr damit hat, kannst Du die Übung auf die Straße verlegen. Nach etwa einem Monat sollte Dein Hund sich mit dem Maulkorb abgefunden haben.